Sektion Takemusu
Die Sektion Takemusu umfasst Abteilungen und Dojo in Vereinen in Bayern, die ausschließlich Takemusu Aikido betreiben. Der Name Takemusu Aikido bezeichnet das Aikido, wie es von Morihiro Saito Shihan, 9. Dan (1928-2002), einem der langjährigsten direkten Schüler des Aikido-Begründers O Sensei Morihei Ueshiba (1883-1969) im Ibaraki Dōjō in Iwama gelehrt wurde. Diese Ausprägung des Aikido wurde zunächst ab ca. den 80er Jahren international als Iwama Ryu bekannt, bevor in den 2000er Jahren die Bezeichnung Takemusu Aikido gebräuchlicher wurde.
Takemusu Aikido zeichnet sich durch einen strukturierten Lehr- und Lernweg aus, bei dem zunächst Grundtechniken schrittweise ausgeführt werden (Kihon waza), bevor im Fortgeschrittenenbereich auch fließende Formen (Ki no nagare), Variationen (Henka waza) und Kontertechniken (Kaeshi waza) trainiert werden. Besonders charakteristisch für Takemusu Aikido ist das Training von Schwert- und Stockformen (Aiki-ken und Aiki-jo) sowie die Betonung der Beziehung zwischen (waffenlosen) Körpertechniken (Tai jutsu) und Waffentechniken (Buki waza). Die einzelnen Dojo der Sektion Takemusu sind weitgehend autonom und unterschiedlichen nationalen und internationalen Verbänden angeschlossen, die von langjährigen (Haus-)Schülern von Morihiro Saito Shihan gegründet wurden. Daher werden auf nationaler und internationaler Ebene Lehrgänge von unterschiedlichen Lehrern durchgeführt, die für alle Aikidoka frei zugänglich sind.
Die Sektion Takemusu spricht selbst keine Graduierungen aus und im Regelfall können die prüfungsberechtigten Sensei in ihrem Dojo bzw. bei eigenen Schülern Prüfungen bis zu zwei Graden unter ihrer aktuellen Graduierung abnehmen. Sie orientieren sich im Hinblick auf die gelehrten Techniken und Prüfungsordnungen an den Vorgaben von Morihiro Saito Shihan und seinen Senpai bzw. den Vorgaben von deren Verbänden. Zudem sind die meisten Organisationen, die sich der Tradition des Takemusu Aikido verschrieben haben, mittlerweile dem Aikikai Honbu Dōjō in Tokyo angegliedert und daher erfolgen Dan-Graduierungen meist ausschließlich über die Aikikai-Eintragung.
Etikette/Anzugsbestimmungen:
Dojo des Takemusu Aikido verfügen vielfach über ein Kamidana oder eine Kamiza und das An- und Abgrüßen besteht meist aus zweimaligem Verneigen, zweimaligem Klatschen und einer weiteren Verbeugung.
Im Takemusu Aikido gibt es im Bereich der Kyu-Graduierungen keine farbigen Gürtel, vielmehr wird der weiße Gürtel bis zum Schwarzgurt getragen. Mit der Graduierung zum Shodan (1. Dan) erhält man die Berechtigung, den schwarzen Gürtel und einen schwarzen oder blauen Hakama zu tragen. Die Yudansha (Dan-Grade) unterscheiden sich neben Schwarzgurt und Hakama nicht durch weitere Rangabzeichen oder äußere Merkmale.
Die Sektion Takemusu besteht aktuell aus 11 Vereinen mit ca. 220 Einzelmitgliedern.